Rezensionen
Die nächste S tu fe —
S tream ing von
Online-Musik
Die Internetleitungen mit hohen Bandbreiten
sind weit verbreitet. Jeder kann auf Streaming-
Dienste zugreifen, und die Leute nutzen das
dem Anschein nach auch fleißig. Nur ist das wohl
kaum was für den Highender, oder?
Das direkte Streamen aus dem Netz wird zweifelsohne immer wichtiger. Tausende lieben
Online-Streaming-Dienste wie Spotify oder Aupeo. Highender rümpfen da bisher zur Recht
die Nase, denn auch wenn die Musikstreams qualitativ m it vernünftigen Bandbreiten bis
320 kbps aufwarten können, so ist das ja noch beileibe nicht das, was der Liebhaber hoch-
qualitativer Musik und Besitzer feinster HiFi-Elektronik über seine Anlage spielen möchte.
Und trotzdem muss jeder zugeben, dass die Streaming-Dienste natürlich gewisse Reize
haben. Da kann man sich ein personalisiertes Radioprogramm erstellen, Musik für den
Offline-Betrieb herunterladen und nach Herzenslust im verfügbaren Musikprogramm stö-
bern und so vielleicht Musik entdecken, die man sonst nie gehört hätte. Der Nachteil für
viele ist halt, dass man die Musik nicht besitzt und der grenzenlose Musikgenuss schlag-
artig vorbei ist, wenn man sein Abo kündigt.
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Doch langsam scheint sich da was zu entwickeln. Natürlich, wie das so ist, erst mal in
anderen Ländern. M it Quboz.com gibt es beisielsweise einen Streaming-Dienst, der sein
recht großes Angebot an Musik in verlustfreier Qualität zum Streamen bereitstellt. Doch
Sie ahnen es, in Deutschland darf man das momentan nicht. Doch es gibt Hoffnung:
Sonos, der bekannte Hersteller von Streaming-Clients wird diesen Dienst in seine Geräte
zukünftig integrieren und gibt bekannt, dass Quboz zeitnah von Deutschland aus abrufbar
ist. Abonnenten können sich also nach Herzenslust in einem CD-Katalog bedienen.
So was kostet dann schlanke 29 Euro im Monat oder 290 Euro im Jahr für unbegrenztes
Streaming verlustfreier Daten, auch das Speichern für den Offline-Modus wird unter-
stützt. Knackig, aber wenn man sich überlegt, wie viel Geld man monatlich für CDs aus-
gibt, wird‘s überschaubarer.
Und noch ein Portal hat Gutes zu berichten. Der bisher in Deutschland meiner beschei-
denen Meinung nach viel zu wenig Beachtung findende Dienst „W im p“ kündigte vor Kurzem
an, ebenfalls FLAC-Streaming anzubieten. Uber Preise kann ich leider noch nichts sagen,
bisher gibt‘s nur „normale“ Abo-Modelle, die entweder 5 (Basic) oder 10 (Premium) Euro
kosten und sich darin unterscheiden, dass der Premium-Kunde seine Dateien auch für das
Hören ohne Internetverbindung herunterladen kann. Allerdings funktionieren sie dann wie
bei allen anderen auch nur im Wimp-Player und sind nicht für anderen Dinge zugänglich.
Airplay und Bluetooth-Ubertragung ginge noch, doch an die eigentlichen Dateien kommt
man nicht ran. Und was das Lossless-Paket kosten wird, weiß ich auch noch nicht, es
wird aber im Bereich von Quboz liegen, da bin ich sicher. Ob es jemals klappen wird, auch
hochaufgelöste Musik übers Netz zu streamen, kann ich auch nicht sagen, dafür brauchen
w ir dann doch noch flächendeckend mehr Internetbandbreite, aber wer weiß? Vor ein paar
Jahren noch haben wir verpixelte und ständig abbrechende Internetfilmchen geguckt, jetzt
kann man auch schon (komprimierte) HD-Inhalte dort ansehen. Alles in allem: Das klingt
doch schon mal, als ginge das in die richtige Richtung. W ir bleiben dran und hören erst
mal rein, wenn die versprochenen Lossless-Dienste online sind.
80
Der qualitativ sehr gute Streaming-Dienst Quboz
wird bal seinen Weg nach Deutschland finden
Ab August wird Wimp auch
FLAC-Streaming anbieten